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Formel E in Berlin: Rennkommentar im Autokino

Mit einem Marathonprogramm hat die Formel E in Berlin Anfang August das Finale der Saison 2019/20 ausgetragen. Auf dem ehemaligen Tempelhofer Flugfeld fuhr die reinelektrische Rennserie sechs Rennen innerhalb von neun Tagen, um die Corona-bedingt ausgefallenen Rennen in einer Hauruck-Aktion nachzuholen und natürlich um den neuen Meister zu küren.

Nur das nötigste Personal durfte das Gelände betreten. Zuschauer und Gäste der Serienpartner konnten nicht vor Ort dabei sein. Beim „Carrona“-Autokino am Berliner Olympiastadion fand die Formel E eine außergewöhnliche Alternativlösung. Geladene Sponsorengäste konnten sich dort die Rennen auf Loungemöbeln oder aus bereitgestellten Elektroautos auf einer großen Leinwand anschauen. Dazu gab es Showtanz und Musiksets. Am letzten der sechs Abende legte sogar der belgische Star-DJ Lost Frequencies vor dem Rennstart auf der Bühne auf.

Ich hatte die spannende Aufgabe, durch das Programm zu führen und die Rennen für die Gäste zu kommentieren. Die größte Hürde war es, die Interessen des Publikums einzuschätzen. Ich habe zwar schon vieles gemacht, aber ein Rennkommentar für geladene Sponsorengäste in einem Autokino war wirklich etwas ganz Neues. Mir fehlten jegliche Anhaltspunkte, wie viel Interesse und Wissen die Zuschauer mitbrachten. Persönlicher Smalltalk dazu wäre schön gewesen, zu Corona-Zeiten aber leider unmöglich. Stattdessen verschafften Handzeichen und Lichthupen Klarheit. Ging auch.

Das Ergebnis waren sechs fantastische Abende mit packenden Rennen, toller Kulisse bei 30 Grad und hochgeschätzter Gesellschaft im Team vom „Carrona“-Autokino. Diese intensiven anderthalb Wochen wachen fachlich wie menschlich ein einziges Vergnügen. Sollte uns Corona nächstes Jahr weiterplagen, können wir das gerne wieder so machen.

19. August 2020